Cane Corso - Eigenschaften/Verhalten
Der Cane Corso ist ein ganz ruhiger Hund, welcher eher selten bellt.
Unser Orpheus wird immer wieder auf unserem Hundeplatz als "Streitschlichter" eingesetzt.
Wenn sich zwei Hunde garnicht mögen und sich immerzu angiften hat schon oft die Trainerin "s'uns Orpheusle", wie sie ihn nennt, dazwischen gesetzt.
Wie durch einen Schalter abgeschaltet ist dann das agressive Verhalten der Hunde links und rechts von uns.
Orpheus wirkt wie eine eingezogene Wand. Er strahlt so viel Ruhe aus, dass die anderen Hunde sehr schnell beruhigt sind.
Auch auf der Hundeausstellung, inmitten von hunderten bellenden Hunden, bleibt er ganz ruhig.
Bedingt durch seinen ursprünglichen Einsatzzweck als Herdenschutzhund ist der Cane Corso sehr selbstständig.
Also das genaue Gegenteil von Hütehunden, wie z.B. den verschiedenen Collie-Arten.
Collies wollen ständig beschäftig werden. Die stehen ständig vor einem und warten auf ein neues Kommando.
Schick mich hierhin, schick mich dahin. Der Cane Corso kennt seine Aufgabe und führt diese selbstständig aus.
Von seiner Arbeit lässt er sich auch nicht durch irgendwelches Kleingetier wie Hasen, Katzen und Vögel ablenken.
Uns sind viele Cane Corso-Besitzer bekannt, welche neben ihren Hunden auch noch Katzen, oder Vögel halten.
Wir selbst haben auch noch mehrere Großpapageien.
Schon oft haben wir unsere Vögel zum Hund ins Körbchen gesetzt.
Noch nie hat der Hund versucht die Vögel zu greifen.
Gegenüber von Fremden verhält er sich von Natur aus eher misstrauisch.
Der Cane Corso stellt in seinen Eigenschaften eine gute Kombination auf Größe, Kraft, Sportlichkeit und Gesundheit dar.
Zehn bis Zwölf Lebensjahre sind bei ihm nicht ungewöhnlich. Auch mit der Fruchtbarkeit und Jungenaufzucht gibt
es in der Regel keine Probleme. Trotzdem sollte man sich seinen Züchter und dessen Hunde genau ansehen bevor man
sich dafür entscheidet einen Welpen zu kaufen. Hüftgelenksdysplasie (HD) und Ellbogendysplasie (ED) sind bei
allen großen Hunderassen verbreitet. Züchter unter dem einzigenen offiziellen Zuchtverband VDH in Deutschland
müssen ihre Hunde vor der Zuchtzulassung auf diese Krankheiten prüfen lassen.
Aber auch hier gibt es unterschiedliche Stufen, die zulässig sind.
Wer einen von Haus aus agressiven Hund sucht, der sollte erst über seine eigenen psychischen Defizite nachdenken, oder
zumindest eine andere Rasse wählen.
Cane Corso - Herkunft & Geschichte
Die Übersetzung des Rassenamens ist ebensowenig eindeutig,
wie die verbürgte Herkunft des Cane Corso. Cane = Hund u. Corso könnte
vom griechischen Kortos kommen, was in etwa Hof, oder Zaun bedeutet,
aber auch ein lateinischer Ursprung Cohors wird in Betracht gezogen,
was so viel wie Wächter, oder Beschützer bedeutet. Wie z.B. sein
nächster Rasseverwandter, der Mastino Neapolitano, besitzt der Cane Corso die
typischen Molosser-Eigenschaften. Der Cane Corso ist ursprünglich
im südlichen Italien beheimatet. In der Gegend von Apulien haben
sich über viele Jahrhunderte diese grossen wehrhaften Hunde erhalten.
Seine Geschichte reicht fast 2000 Jahre zurück. Mit den römischen
Legionen ist dieser, canis pugnacis genannte, Molosser durch ganz Europa gezogen.
Als Saupacker war er mit den Jägern unterwegs um großes Wild zu stellen und
festzuhalten, bis sein Herr dem Tier den Todesstoss versetzen konnte.
Verschiedene antike Künstler haben diese blutigen Jagdszenen in ihren Bildern
festgehalten. In den vergangenen Jahrhunderten hat sich sein Einsatzgebiet den
neuen Anforderungen angepasst. Er wurde von Bauern unter anderem zum Treiben
und Hüten von Rindern verwendet. Als Herdenschutzhund gegen Wölfe und Bären
brauchte er genügend Kraft und Größe und auch eine entsprechende Wehrhaftigkeit.
Seiner Verwendung nach ist er mit dem deutschen Rottweiler (frührer Rindertreiber,
heute Schutz-, Wach-, und Familienhund) am ehesten vergleichbar.
Vom Wesen ist er aber deutlich ruhiger, als der Rottweiler.
Seine ruhige und bestimmte Art sorgte dafür, dass er seinen Herren stets ein
verlässlicher Partner war. So mancher Stier, welcher auf dem Weg zum Schlachthof
rot sah und ausbrechen wollte, wurde von einem Cane Corso wieder auf den
„richtigen Weg“ gebracht. 1996 erfolgte die vorläufige Anerkennung der Rasse
durch den FCI. Der Original-Standard in Italien wurde 2010 dahingehend geändert,
dass im Standard nur noch unkupierte (Behänge u. Rute) Hunde beschrieben sind.
In der Züchterwelt, hauptsächlich im Ausland, hat dies einen Aufschrei der Empörung ausgelöst, da
der Cane Corso traditionell kupiert war.
Übersetzung des Cane Corso Rassestandards
Cane Corso - Erscheinungsbild:
Der Cane Corso ist mittelgroß bis groß und kräftig, jedoch trotzdem elegant. Seine Konturen zeigen seine starke Muskulatur.
Proportionen:
Der Cane Corso ist ein wenig länger als hoch. Die länge des Kopfes erreicht 36% der Widerristhöhe. Die Schauze sollte 1/3 zu 2/3 zum Rest des Kopfes ausmachen.
Verhalten u. Character:
Er wurde als Beschützer seiner Familie und deren Eigentum gezüchtet. In der Vergangenheit wurde er auch als Herdenschtuzhund eingesetzt.
Kopf:
Ein großer kräftiger Kopf mit einer leichten Konvergenz der oberen Begrenzungslinien von Schädel und Schauze.
Schädel:
Ein breiter Schädel, dessen Breite an den Jochbogen der länge entspricht, oder sie übertrifft. Er trägt einen deutlichen Stop und hat eine mediane Furche. Die flache Stirn geht leicht konvex zum Hinterkopf über.
Bereich Fang:
Schwarz mit großen Nasenlöchern. Kräftiger, quadratischer Fang, deutlich kürzer als der Schädel etwa im Verhältnis 1 zu 2. Die Schnauze ist flach, die Seiten sind parallel und der Fang ist etwa so breit wie lang. Im Profil ist der Fang gerade. Die oberen Leftzen begrenzen die untere Ansicht des Fangs. Die Kiefer sind sehr groß und dick. Die unteren Zähne zeigen eine leichte Proganie. Erwünscht ist ein leichter Vorbiss (bis max 0,5cm), Zangenbiss ist erlaubt. Die Augen sind vorne positioniert, mittelgroß u. leicht hervorstehend. Die Augenlieder sind enganliegend. Die Iris sollte so dunkel wie möglich in Harmonie mit der Fellfarbe sein. Der Blick ist lebhaft und aufmerksam.
Die Ohren sind dreieckig, hängend und hoch angesetzt (überdem Jochbogen).
Sie sind oft in der Form eines verkürzten gleichseitigen Dreiecks.
Hals:
Robust und muskulös.
Körper:
Der Körper ist ein wenig länger als die Widerristhöhe und fest ohne Untersetzung. Der Widerrist ist ausgeprägt und höher als die Kruppe. Der Rücken ist sehr fest und muskulös. Die Lenden sind kurz und kräftig. Die Kruppe ist lang und breit, dabei leicht schräg. Die Brust ist gut entwickelt und reicht bis auf die Höhe der Ellbogen.
Schwanz:
Ziemlich hoch angesetzt und sehr dick an der Wurzel. Wenn der Hund in Bewegung ist, soll der Schwanz nie unten, oder nach oben aufgerollt getragen werden.
Front:
Die Schulter lang, schräg und sehr muskulös
Starker Arm u. Unterarm und sehr robust
Handwurzel-und Mittelhandknochen elastisch
Vorderfuß wie ein Katzenfuß
Hinten:
Oberschenkel lang , breit, und die Rückseite des Oberschenkellinie konvex.
Bein trocken, bemuskelt.
Unterschenkel mässig gewinkelt.
Mittelfuß breit, beweglich.
Hinterfuß wie zu Vorderfuß, nur etwas weniger kompakt.
Gangwerk: Entspannter Trab ist die bevorzugte Gangart.
Haut: Ziemlich dick und enganliegend.
Fell: Kurz , glänzend mit wenig Unterwolle.
Farbe schwarz, rotbraun, schiefergrau , hellgrau, beige , dunkelbraun, gestromt ( braune Streifen auf Grundfarbe)
Die beigen, braunen und braun Gestromten haben eine schwarze, oder graue Maske auf dem Gesicht, welche die Augenlienie nicht überschreiten.
Erlaubt ist ein kleiner weißer Fleck auf der Brust, an den Zehen und der Schnauze.
Größe und Gewicht:
Widerristhöhe:
Rüden 64 bis 68 cm und
Hündinnen von 60 bis 64 cm
Bei einer Toleranz von 2 cm mehr oder weniger.
Gewicht:
Rüden 45 bis 50 kg und
Hündinnen von 40 bis 45 kg.
Mängel
Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als Fehler angesehen werden. Das Verhältnis seiner Schwere und seinen Auswirkungen auf Gesundheit und Wohlbefinden des Hundes muß entsprechend berücksichtigt werden .
Schwerwiegende Mängel
Ache über den Schädel und Fang parallel, oder konvergierender auch; Konvergenz der Schnauzen-Seiten
Teilweise Depigmentierung des Nasenschwamms
Scherengebiss: Weniger ausgeprägte Progenie
Rute senkrecht stehend, oder aufgeringelt getragen.
Bewegung: Trab, ständig Passgang.
Ausschliessende Fehler
Ängstliche, oder aggressive Hunde.
Divergierende Achsen der Schädelform,
Nasenschwamm völlig depigmentiert.
Fang konkav oder konvex ( gewölbt ).
Zu großer Vorbiss.
Teilweise oder vollständige Depigmentierung der Augenlider.
Schielen der Augen.
Verkrüppelter Schwanz, oder Schwanzlosigkeit.
Halblanges, oder langes Fell, Fell mit Fransen
Jede Farbe ist nicht in der Norm vorgesehen z.B. große weiße Flecken.
Hunde mit abnormen körperlichen -oder Verhaltensstörungen , werden disqualifiziert.
Rüden sollten zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Hodensack befinden